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Herrenweg (Originalverlauf Platte -> Neuhof)

Dieser Post basiert auf einer Altstraßen-Übersicht, die ich am Wegrand abfotografiert habe. Die Quelleangabe lautet "nach E. Eichhorn, Nassauische Annalen 76, 1965, 63 ff.". Super Teil!

Heutzutage bezeichnen wir als Herrenweg eine ausgebaute Forststraße, die ihren südlichen Beginn im Fürstenrod als Teilstück des Rundwegs "Schmetterling" hat, und weiterführt nach Norden zur Niedernhausener Siedlung Wildpark. 
Auf der oben erwähnten Eichhorn-Karte ist der Herrenweg deutlich länger, und nimmt im nördlichen Teil einen anderen Verlauf. Von unschätzbarer Hilfe beim Auffinden dieses Originalverlaufs im Gelände war - mal wieder - der Lidar-Scan auf windrosen.hessen.de, welcher auch Wegabschnitte in heute überwucherten Bereichen abbildet.
Die folgende Wanderung (Juni '25) verläuft ab Platte nach Taunusstein-Neuhof, Fotos in entgegengesetzter Blickrichtung sind mit einem "(<)" versehen. 



Der Herrenweg hat seinen südlichen Beginn im Fürstenrod, nördlich an der Platte, ganz still nur einen Steinwurf entfernt vom täglichen Getummel und Gewese auf dem Parkplatz. 

Herrenweg nahe Platte


Hier ist im Bodenprofil der Wegverlauf noch zu sehen. Ich bin ein wenig weiter in's Gebüsch vorgedrungen, habe auch Pfade vorgefunden, die mich aber vom Originalverlauf des Herrenwegs abgebracht haben. Nicht zur Nachahmung empfohlen.
Der Abschnitt des Herrenwegs in diesem Waldcarré ist auf google-maps tatsächlich noch als Weg markiert! 


Laut Gelände-Scan kreuzt der alte Herrenweg die erste Forstschneise nördlich der Platte an einem ehemaligen Meilerplatz - den habe ich ausfindig machen können. 


Neben der alten Meilerplatte steht ein Hochsitz, dorthin führt dieser Pfad.


Im Pfad kann man ganz gut das Geländeprofil sehen (heller breiter Strich zur Verdeutlichung). Der alte Herrenweg ist hier als Absatz zu erkennen, und sein Verlauf mit violettem Pfeil dargestellt. 


Nördlich der Forstschneise im nächsten Waldcarré ist der Boden reichlich bewachsen - keine Chance, hier einen alten Wegverlauf im Gelände zu erkennen. Das wäre vielleicht im Winter bei fehlender Vegetation möglich. 



Vom Rundweg "Schmetterling" aus kann man auf der nördlichen Seite des Carrés zumindest dieses Stück des alten Herrenwegs im Gebüsch ausmachen. 


Blick vom alten auf den heute gängigen Herrenweg, Teilstück des "Schmetterlings" im Fürstenrod


Herrenweg (und "Schmetterling") im Fürstenrod bzw. Schwarzbachtal. Links vom Weg befindet sich in ca. 250 Metern Entfernung der Platter See (a.k.a. "Schwarzbachweiher"), rechts geht's zur Wiese "In der Fürstenrod" - das ist die Ecke mit der kurzen, aber auffälligen Kastanienallee (siehe dort). 


Herrenweg kreuzt Schwarzbachweg


Herrenweg Höhe Flurstück Forellenweiher (rechts)


Etwas oberhalb vom Eierborn: Der Weg rechts - Teil des heutigen Herrenwegs - führt nach Norden zur Siedlung Wildpark (von hier etwa 700 Meter entfernt). Der Originalverlauf des Herrenwegs verlief ab hier allerdings mit westlichem Dreh nach Neuhof. 


Im Flurstück Eierborn: Ich vermute, dieser Hochsitz steht genau auf dem alten Herrenweg. (<)


Die Reste des originalen Herrenwegs in dieser Freifläche ist auf Luftbildern gut zu erkennen, vor Ort fand ich es teils etwas schwierig. 


Im weiteren Verlauf durchquerte der Herrenweg einst den Walddistrikt Steinritz - auch dieser Abschnitt ist auf google-maps noch als aktuelle Route eingezeichnet! 


In diesem Areal hat der Taunussteiner Silberbach einen Quellarm, somit war/ist dieser Bereich wahrscheinlich teils durchnässt. Zum Anlegen des alten Herrenwegs wurde ein Wall aufgeschüttet. (<)


ähnlich


Auffällig sind die wegsäumenden Tümpel - vielleicht zum Abziehen von Wasser aus der oberen Bodenschicht? 


Für mich sieht es so aus, als ob der Wall und die Tümpel Maßnahmen waren, den Herrenweg in diesem Abschnitt trocken und somit stabil genug zu bekommen für die Nutzung mit Fuhrwerken. 


Der "Wallabschnitt" des alten Herrenwegs kreuzt einen modernen Forstweg, und findet seine Fortführung in dem mittig oben sichtbaren Weg (weiterhin durch den Distrikt Steinritz). 


Aussicht von dort nach Westen - in der Bildmitte ist klein der Neunzehntberg bei Bad Schwalbach zu erkennen. 


Etwa einen Kilometer vor Neuhof ist der ehemalige Herrenweg als Forststraße ausgebaut. Auffällig finde ich hier einen großen Graben bzw. Becken, in dem sich Wasser sammelt - hat vielleicht mit der benachbarten Wassergewinnungsanlage zu tun. 


Ehemaliger Herrenweg kreuzt Seelbacher Weg. Rechts geht's zur Siedlung Wildpark, links zur Siedlung Platte, geradeaus nach Neuhof. 


Ehemaliger Herrenweg zwischen Triebgewann (links) und "Am Seelbacher Weg" (rechts) mit Blick auf Neuhof. In dem Waldstück rechts hat's alte Wegrinnen - möglicherweise einstige Parallelspuren zum originalen Herrenweg? In der Bildmitte ist die Lummach als schmaler Waldstreifen zu erkennen. 


Sowohl der stringente Routenverlauf als auch die eingangs erwähnte Eichhorn-Karte legen nahe, dass die heutige Parkstraße in Neuhof einst das nördliche Endstück des Herrenwegs war. 

rundherum um die Lummach (bei Orlen)

Die Lummach ist der südwestliche Ausläufer der Anhöhe "Auf dem Berg" (zwischen Orlen und Neuhof, beide zu Taunusstein). Auf den gängigen Karten gibt es auch die (wahrscheinlich neuere) Namensvariante "Lumbach". Mir ist bei Flurnamen wiederholt die Entsprechung der Endungen "-mach" und "-bach" aufgefallen. 
Es heißt "die Hirten Mach", "die Quermach", auch "die Lummach". Diese feminine Wortform blieb bei der Änderung zu "-bach" erhalten: z.B. "die Querbach" oder eben "die Lumbach". Es hieß früher generell "die Bach", also Bach mit femininem Artikel. Dafür gibt es auch heute noch zahlreiche Beispiele: "in der Ernsbach", "in der alten Kachelbach", "In der Distelbach" etc. 

Ab Zugmantel ging's zunächst die Hühnerstraße entlang Richtung Süden. 


An der Orlener Mülldeponie mündet von Westen die Alte Wehen-Limburger Straße ein. Sie bildet die kürzeste Verbindung zwischen der Hühnerstraße und der Alten Rheingauer Straße


Alte Wehen-Limburger Straße "Auf dem Berg" (so der Flurstückname), hier auch Teilstück der Via Mattiacorum; rechts von der Straße liegt die Lummach. 


Im Waldrand der Lummach sind teils alte Wegrinnen zu erkennen - offenbar Reste der originalen Alten Wehen-Limburger Straße. Die tiefsten Rinnen befinden sich im südlichen Bereich der Lummach, nahe Halberg. 


Die Lummach ist ein schmaler Waldstreifen von 200-300 Metern Breite. Einmal von Ost nach West durchquert, ergibt sich dieser Blick in's Orlenbachtal mit der kleinen Anhöhe "Auf dem kleinen Heidchen" (mittig). 


Pfad in der Lummach


Aussicht westlich an der Lummach über's Orlenbachtal (und Aartal) zur Hohen Wurzel



Zurück auf der Wehen-Limburger Straße ergibt sich ein breites Panorama ost-süd über den Taunushauptkamm (Niedernhausen-Wiesbaden-Taunusstein) mit Hoher Wald, Steinhaufen, Platte, Eichelberg, Altenstein, Hohe Wurzel. Neuhofer Heide und Halberg gehören nicht zum Hauptkamm. 


Eichelberg (und Wehen) herangezoomt


Blick auf das Waldstück Lummach


stark herangezoomt im Osten zu erkennen: Stromtrasse im Sang
(führt via Eschenhahner Heide nach Niedernhausen)


Pfad quer durch die Lummach; vor Ort fiel im Westhang der Lummach eine mutmaßliche Terrassierung auf, ich finde sie im Gelände-Scan allerdings nicht. 


Weiter geht's nach Norden zum Bus in Orlen per Alter Wehener Weg, hier mit Blick zurück auf die Lummach. 


Alter Wehener Weg im Orlenbachtal (Blick zurück)


auf dem Alten Wehener Weg mit Blick "Auf dem kleinen Heidchen"  


"Am Wehener Weg" im Orlenbachtal, rechts geht's weiter nach Orlen. 

(Aartaunus, Mai 2025)

Tour mit Wingsbachtal (Aartaunus)

Unterwegs im März '25 von Hohenstein nach Taunusstein

Startpunkt war Steckenrod, von dort bin ich - teils auf der abgebildeten Eisenstraße - hinaufgelaufen zu einer...


... Aussichtsstelle, die mir der Taunuskenner Marcus sehr empfohlen hat. Für das Waldstück links zeigt windrosen.hessen.de auf der Basiskarte den breit gesetzten Namen "Muckerdelle", auf der Katasterdarstellung gibt's allerdings noch einen weiteren Flurnamen - nicht 100% akkurat, aber ich bleibe bei Muckerdelle. Exakt hier verlief einst auch der Limes, wenn auch an diesem Abschnitt keinerlei Reste mehr zu erkennen sind. 


Da die Witterung nicht so dolle war, folgen nur wenige Aussichtsfotos. Einiges fand ich besonders markant z.B. den Blick Richtung Kemel mit den drei hervorlugenden Anlagen vom Windpark Springen


Mühlberg (Aarbergen) bei Michelbach, direkt dahinter staffeln sich hintereinander Schnepfenkopf und Galgenkopf. 


Diese bewaldete Anhöhe, zwischen Steckenroth und Strinz-Margarethä gelegen, heißt Bembach. Rechts von der Bildmitte ist die Eisenstraße zu sehen. 


Hier ist auch die Eisenstraße zu sehen, nunmehr links unterhalb der Bildmitte - weiter geht's von der Aussichtsstelle Richtung Süden, bald überquere ich die Grenze nach Taunusstein. 


Ich nehme den Verlauf der Eisenstraße nach Osten, und sehe zwischendrin den Hopfenstein


Eisenstraße am Haideköpfchen


Per Ritterweg gehe ich weiter zum Quellbereich des Wingsbachs, zwischendrin kreuzt diese Leitungsschneise für Ferngas (möglicherweise dieselbe Pipeline wie die auf der Rassel?). 


Quellgebiet Wingsbach, oberer Beginn vom Wingsbachtal; vor Ort waren für mich keine Wege in dieses Areal zu erkennen. 


Forstweg im Hopfenstein-Nordhang; ist das hinten rechts eine Schneise, die in die Talsenke führt? 


Geht so "Schneise"... mit nassen Füßen im oberen Wingsbachtal


Wiesenfläche im oberen Wingsbachtal


unterhalb der Wiese


Blick entgegen der Laufrichtung: Die L 3032 verläuft links außerhalb des Bildes (die Buslinie 245 fährt dort entlang). 


der Wingsbach


Im Wingsbachtal südlich am Haideköpfchen - windrosen.hessen.de bietet noch zwei weitere Namen an: Heideköpfchen und Heidenkopf. 


ähnlich


ähnlicher dem letzten als dem vorletzten Bild


vergleichbar ähnlich - links das Haideköpfchen, rechts der Hopfenstein


Kurz vor dem Ortseingang Wingsbach gibt's einen freien Blick auf das Schindwäldchen. Derweil fließt der Wingsbach weiter nach Süden, und mündet nach etwas über 3 Kilometern in Hahn in die Aar. 
Wingsbachtal Wingsbachtal