Die Fotos für diesen recht komplexen Post sind rein thematisch geordnet, meine Laufroute an dem Tag (Anfang Februar '24) verlief davon abweichend ab Platte über Umwege nach Nordost zum Flurstück Forellenweiher, und dann mit einigem Hin und Her zurück zur Platte.
Das obere Schwarzbachtal, soweit hier besprochen, liegt praktisch komplett im Fürstenrod, und so hängt dieser Artikel eng zusammen mit jenem (und drei Motive von dort habe nochmals fotografiert).
Bei der Recherche zum Fürstenrod haben sich mir drei Themen aufgedrängt:
- Wasserversorgung vom Jagdschloss Platte ab Forellenweiher
- das "Naturschutzgebiet Silberbach, Schwarzbach und Fürstenwiese bei Wehen"
- mutmaßliche Naherholungsanlage am Schwarzbach im 19 Jhd.
Im Bereich wo der Schwarzbachweg auf den Trompeterweg trifft, liegt in nordwestlicher Richtung das Flurstück Forellenweiher. Auf einer Karte von 1819 ist das Schwarzbachtal von dort nach Westen bis hinab zur heutigen Platter Straße/B 417 durchgehend als Wiesental dargestellt. Rund 50 Jahre später - das herzogliche Jagdschloss Platte wurde inzwischen erbaut - blieb um den Platter See und talaufwärts noch eine ausgedehnte Wiesenfläche "In der Fürstenrod". 150 Jahre später - also heutzutage - fallen in diesem nun überwiegend bewaldeten Areal neben dem künstlich angelegten Platter See eine nahegelegene Kastanienallee auf. Beides zusammen deute ich als Elemente einer früheren Anlage im Schwarzbachtal zur Naherholung, am ehesten für die Herrschaften, die auf dem Jagdschloss Platte verweilten. Auf einer alten Karte - ich weiß leider nicht mehr wo - verfügte der Herrenweg noch über ein südliches Stück, welches ab Platte direkt an den heutigen Herrenweg anschloss!
Bei einem zusammenfassenden Blick auf die Sache - durchgehende Wiesenfläche, Bach und See, Kastanienalle, alles verbunden durch Wege (inkl. "Herrenweg") - entsteht vor meinem inneren Auge gar eine parkartige Landschaft.
Aber zunächst zurück zum "Forellenweiher":
Um "Forellenweiher" ausdrücklich vom Platter See abzugrenzen: Forellenweiher ist ein Flurstück zwischen dem Fürstenrod und der Siedlung Wildpark. Wenn man offenen Auges den oberen Schwarzbachweg (mit blauem "Schmetterling" markiert) ab Trompeterweg hinabläuft, fällt rechts im Buchenwald eine alte Wallanlage und vielleicht auch der gemauerter Stolleneingang auf. Besagte Wallanlage umschließt ein Becken - ich nehme an, das war früher der namensgebende Forellenweiher. Jedenfalls handelt es sich bei dieser Stelle offenbar um das nördlichste Quellgebiet des Schwarzbachs, gelegen am Taunushauptkamm nahe Trompeterberg/Hoher Wald (auf der gegenüberliegenden, östlich abfallenden Seite entspringt die Theißbachquelle).
Der Graben quert den Schwarzbachweg und ist im LIDAR-Scan auf Windrosen.de über rund drei Kilometer zu verfolgen bis zum ehemaligen Jadgschloss Platte! Auf dem Weg dorthin geht's etwa parallel zum Trompeterweg quer durch den Trinkwasserwald und die große Kahlfläche im Fürstenrod.
habe ich im Blog bereits gezeigt (z.B. dort) - er hat
also seinen Beginn an der Schwarzbachquelle
im Flurstück Forellenweiher und diente
(vermutlich mit Verrohrung) zur Trinkwasserversorung
des Jagdschlosses (Info aus der Revierförsterei)
"In der Fürstenrod", ist Teil des "um-1960-noch-Wiese"-Areals
Von hier sind's noch wenige Kilometer, bis der Schwarzbach in Wehen in die Aar mündet.