... und wieder von Kaub nach Lorch

 - das ist aber auch eine spannende Ecke! Im Kern diesmal (Mitte Mai '23):

Volkenbachtal - Silbergrube - Scheuer - Nollig

Naturräumlich ist das alles gar nicht so leicht zuzuordnen: Liegen die Städte Lorch und Kaub strenggenommen im Bereich Oberes Mittelrheintal, bin ich hier ansonsten im südlichen Zipfel vom Mittelrheintaunus und im Wispertaunus unterwegs.

Blick vom Taunushöhenweg in's Volkenbachtal, östlich bei Kaub; links die Rennseit a.k.a. Rennsitt (= der Hang südöstlich unterhalb der Kauber Platte)


Im Volkenbachtal gibt es einige Bergwerksstollen und Halden mit Schieferbruch. Dieses Foto ist an der Rennseit nahe Ernstineschacht entstanden.


Etwas oberhalb vom Tennisplatz geht ein Nebental nach rechts ab, Richtung Südost/Silbergrube.


Dort bin ich ein paar Hundert Meter hochgelaufen. Im Hang links = unterer Nordwest-Hang der Anhöhe Gebrannte, hat's auch ein paar ganz interessante Dinge (z.B. alte Steinbrüche).


Zurück im Volkenbachtal, hab ich von der Loreley-Burgen-Straße einen Abstecher gemacht hinauf auf die Kauber Platte. Unterwegs gab's diesen Blick über's Volkenbachtal auf die Anhöhe Gebrannte. 


auf der Kauber Platte mit Aussicht nach Westen zum Rheintal


Auf dem Weg zurück in's Volkenbachtal gab's dieses alte Gemäuer zu bewundern - sieht aus wie das Fundament einer kleinen Steinhütte, mit weiteren Steinbrüchen und einem Stollen in der Umgebung.


weiter auf der Loreley-Burgen-Straße (und dem Rheinhöhenweg + Taunushöhenweg) im Volkenbachtal hinauf


Nördlich am Hof Sauerberg auf der Weiseler Straße; der Berg am Horizont in der Bildmitte könnte das Jägerhorn sein.


Bei der Wanderung hatte ich nicht auf dem Schirm, dass ich mich hier in unmittelbarer Nähe des Gipfelbereichs der Silbergrube befinde (links). Die abgebildete Weiseler Straße führt weiter nach Lorchhausen, ich biege allerdings nach links ab in den Mittelwald...


... und zwar per Gebück-Wanderweg! (laut Infotafel endete hier in der Nähe - im Niedertal - das Rheingauer Gebück).


Grenzstein im Gebüsch, circa 100m vom Hof Sauerberg entfernt. Das einst hier verlaufende Gebück trennte den Rheingau nach Norden bzw. Westen ab, der Rheingau war Teil von Kurmainz (das macht mir das Mainzer Rad auf dem Stein verständlich), und offenbar setzen sich diese territorialen Abgrenzungen bis in die Gegenwart fort: Nach dem zweiten Weltkrieg verlief hier die Grenze zwischen französischer und amerikanischer Besatzungszone, heutzutage ist's Teil der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen (ich hoffe, das stimmt alles so, ist für mich als Geschichts-Dilettanten schon recht kompliziert).


Dort beschrieb ich unter Bild #9 eine Stelle im Mittelwald, die ich mir unbedingt vor Ort anschauen wollte - das ist hiermit getan.


weiter auf dem Gebück-Wanderweg im Mittelwald Richtung Sauerthal


Bald traf ich auf den Wispertaunussteig, und bin ihm etwa einen Kilometer im Weiherwald zwischen Silbergrube und Tiefenbachtal gefolg. Ein Wegweiser erwähnte den Sauerburgblick, das hier ist's allerdings noch nicht.


So sieht der Sauerburgblick aus. Da ich den weiteren Verlauf des Wispertaunussteigs östlich am Scheuer bereits kannte (und etwas langweilig finde), habe ich einen kleinen Abzweig den Hang hinauf genommen, um über die Kreuzung "Am Wegweiser" zum Berg Scheuer zu gelangen.


Im Südhang vom Scheuer (und am kreuzenden Wispertaunussteig) befindet sich die ABC-Wiese. Ich fragte einen Spaziergänger nach Details, und er kannte sich ziemlich gut mit der militärischen Geschichte Lorchs aus. So wusste er zu berichten, dass der Name "ABC-Wiese" ein Überbleibsel aus Bunderwehrzeiten ist: Auf dieser Fläche wurden wohl Übungen abgehalten zum Schutz gegen atomare, biologische und chemische Kampfmittel. Die benachbarte Schießanlage gehörte früher demnach ebenfalls zur Bundeswehr. Naja, und wie die Panzerstraße (grad rechts außerhalb des Bildes) zu ihrem Namen kam, ist dann auch klar.
Weiter ging's für mich per Wispertaunussteig über die Bergnase Schwanel.


Kurzer Abstecher in ein Tal zwischen Schwanel und Weiselberg; der Landstrich ganz hinten am Horizont dürfte oberhalb von Bacharach liegen.


Wispertaunussteig am Weiselberg


Blick vom Weiselberg Richtung Nollig


Der Gipfelbereich vom Nollig ist unbewaldet - das ermöglicht beste Fernsichten - hier in's untere Wispertal mit Ranselberg, Daumenwald, Presberger Tal, Egelsberg, Grohlochtal, Gebrannter Wald. Links an der Bildmitte ist am Horizont die Kalte Herberge zu sehen, davor liegt - bei höherer Bildauflösung erkennbar - der Rüdesheimer Ortsteil Presberg.


Vom Gipfelbereich des Nollig führt der Wispertaunussteig hinab nach Lorch am Rhein, und die Aussicht ist immer noch prima. Mittig-links haben wir den Lehrener Kopf, dahinter zieht sich der Gebirgsstock rheinaufwärts mit Mandelberg, Geißberg und Jägerhorn.


Abstieg vom Nollig nach Lorch über den Lorcher Hohlweg - diese schöne Hohle ist Teilstück der Routen Rheinsteig und Wispertaunussteig.