Kohlhaas-Eiche

An anderer Stelle im Blog habe ich bereits etwas dazu geschrieben: In diversen Karten ist eine Kohlhaas-Eiche verzeichnet, allerdings konnte ich sie lange um's Verrecken nicht finden. Eines Tages habe ich in der Nähe vom Berg Würzburg ein Försterauto gesehen. Ich wartete ein wenig, der Förster kam, und er konnte mir recht präzise den Standort der Kohlhaas-Eiche beschreiben - an etwas anderer Stelle als kartografisch gemeinhin dokumentiert. Damit ist eines meiner kleinen "Wald-Mysterien" aufgedeckt.


Links an der Idsteiner Eiche führt ein Forstweg östlich am Würzburg vorbei zum mittleren Graf-Hülsen-Weg; der untere Abschnitt dieses Weges ist Teilstück der alten Idsteiner Straße und der Wanderroute "schwarzer Punkt". Am Osthang vom Würzburg macht der Weg eine prägnante Linkskurve, und wir kommen dem Standort der Kohlhaas-Eiche näher. Im Bild ist eben diese Kurve zu sehen, allerdings Blick zurück Richtung Idsteiner Eiche. Rechts im Hang ist der Namensstein der Kohlhaas-Eiche markiert (roter Pfeil).


Es gab wohl mal einen Zugang, aber derzeit geht's krumpelig querfeldein hinauf zu...


 ... einem vom Weg nicht sichtbaren kleinen Plateau mit Namensstein, zwei verrotteten Bänken und der Kohlhaas-Eiche (links ihr "Fuß"). Diese Stelle befindet sich im Osthang vom Würzburg, ganz in der Nähe einer frisch bepflanzten Kahlfläche (- und die ist kaum zu übersehen).


Nach rund eineinhalb Jahren des Suchens habe ich den erstmaligen 
Anblick dieses Schildes geradezu als Triumph empfunden! :o)
Später am selben Tag habe ich auch die ähnlich falsch 
kartografierte Marx-Eiche entdeckt.


 die Kohlhaas-Eiche komplett - erst 1955 gepflanzt, 
daher noch nicht sonderlich groß


 Ich habe die Eiche erstmals im Frühjahr gesehen. Zu dieser Zeit hatte sie noch keine Blätter, und aufgrund der starken Bemoosung am Stamm dachte ich zunächst, die Kohlhaas-Eiche sei möglicherweise bereits abgestorben. 
Aber sie lebt!


ähnlich


in der Abendsonne durchaus ein lauschiges Plätzchen


hier ein nüchterner Blick auf die doch etwas jämmerliche Szenerie

Dr. Anne Wielands "Civitas Mattiacorum" verzeichnet in unmittelbarer
 Nähe der Eiche Fundstücke einer römerzeitlichen Siedlung.