Hohlweg im Bossenwändchen (Dotzheim)

Der hier gezeigte Graben zieht sich vom Weilburger Tal, etwas oberhalb der Kappesmühle/Reithalle, durch's Flurstück Bossenwändchen hinauf zur Kreuzung Kranichstraße/Langendellschlag (in dieser Richtung sind auch die folgenden Fotos sortiert).
Im Lidar-Geländescan erkenne ich eher ein ausgefranstes Erosionsphänomen (Hohlwege haben hingegen meist einen recht geraden "Strich"). Ein älterer und offenbar mit Dotzheim verbundener Herr jedoch berichtete mir, dass dieser Graben noch vor rund 55 Jahren als Weg genutzt wurde. Wird so eine Erosionsrinne zu einem "vorgefertigten" Hohlweg? Im unteren Bereich gibt es eine Parallelspur, und weiter oben eine in den Graben führende "Rampe". Der Baumbestand im oberen Bereich ist in der Tat vergleichsweise jung, und in Talnähe ist das Profil des recht breiten Grabens noch deutlich U-förmig ausgeprägt. 

Inzwischen gibt es in diesem Blog einige Beiträge mit dem Label "Hohlweg"


 Einstieg in den Graben/Hohlweg vom unteren Weilburger Tal aus: rechts der Hauptweg, links ein Parallelweg.


ähnlich; vorne rechts ein Fußpfad hinauf zum Langendellschlag


Blick vom Hang des Bossenwändchens auf den unteren Beginn des Hohlwegbündels; links ist der Hauptweg das Weilburger Tal hinauf zu sehen. Das Kind unten links im Bild kommt ganz gelegen zum Verdeutlichen der Größenverhältnisse.


Der erwähnte Pfad kreuzt die große Rinne in einem ansonsten stark überwucherten Abschnitt.


  oberhalb des kreuzenden Pfads (Blick talabwärts)


Zwischendrin ist der mutmaßliche Haupthohlweg recht aufgeräumt - hier gab's vor Kurzem wohl Fällarbeiten. 


ähnlich; der Graben hat in diesem Abschnitt eine beträchtliche Tiefe von 3 bis 4 Metern


Das obere Drittel hingegen ist praktisch unpassierbar. Hier hinabzusteigen war eine halsbrecherische Aktion, aber die Neugier...


ähnlich


Die Flurstücke Bossenwändchen und (nördlich anschliessend) Hasenspitz werden getrennt durch eine Verlängerung der Kranichstraße; der eben gezeigte Graben setzt sich jenseits der Forststraße im Hasenspitz in flacher Form fort.


hier noch ein Blick den eingangs erwähnten, kleineren Parallelweg hinauf


ähnlich, etwas weiter oben

Tour März 2020

- unterwegs in den Waldgebieten Frauenstein und Dotzheim


 Blick in den oberen Bereich des NSG Rechtebachtal von der L 3441 aus




Ein R.G. Handschuh hat hier https://www.youtube.com/watch?v=STx_gqvAv7c ein Video über diesen direkten Nachbarn des Grauen Steins veröffentlicht. Er nennt dort die gesamte Felsformation "Beilstein", was aber wohl nicht so ganz stimmt (habe beim Forstamt nachgefragt). Ein benachbartes Flurstück heißt so - daher hat wohl auch der angrenzende Waldparkplatz "Beilstein" seinen Namen. 


Wurzelplatte vom Monstranzenbaum (Kreuzung Rheinsteig / Gebück-Wanderweg)


Kein hübsches Foto, und das ist genau der Punkt: im oberen Katzbachtal wurden die Fichten abgeerntet 
(wahrscheinlich aufgrund von Borkenkäferbefall).


Hohlweg im Westhang vom Flurstück Beilstein


Weg mitten im Osthang vom Beilstein; rechts geht's hinunter in's Lippbachtal


Im Laufe des besagten Weges wechselt der Baumbestand von Fichte zu Buche/Eiche. In der Nähe erspähe ich rund 50 Meter weiter oben im Hang eine recht große Felsformation - welch Überraschung für mich, ich bin ein bisschen aus dem Häuschen.


Dieses Bild ist von einer Tour zwei Tage später: Detail des besagten Felsens im Flurstück Beilstein, südöstlich vom Gipfelbereich. Am einfachsten erreicht man diese Felsformation vom Hauptweg über die Anhöhe Beilstein; es gibt etwas südlich des Gipfels einen Übergang von Kiefern- zu Fichtenbestand, ein alter Forstweg (in gerader Linie vom Monstranzenbaum ins Lippbachtal) bildet die Grenze dazwischen. Dort entlang hangabwärts, ist nach etwa 150 Metern der Felsen links zu sehen, es führt sogar ein kleiner (Wildschwein?)Pfad dorthin. Vom Lippbachtal aus hingegen ist der Stein nur beschwerlich zu erreichen, die Steigung liegt bei rund 40°. 
Dieser Felsen scheint mir ähnlich obskur wie der Schimbachstein.


Fichtenkultur im Flurstück Hämmereisen, angrenzend an's Lippbachtal, nahe Kalteborn-Wiese - im Hintergrund ist eine frisch geschlagene Kahlfläche zu sehen - alle Fichten dort sind gefällt. Es ist zu befürchten, dass auch die hier abgebildeten Exemplare nicht mehr lange stehen.


Blick etwa von der Luja-Hütte in den oberen Klingengrund


Wanderroute "Fuchs" im Weilburger Tal, rechts der untere Nordhang vom Weißen Berg


Weißer Berg, Hohlweg im unteren Nordosthang


Graben (Hohlweg?) im Bossenwändchen, hinauf zum Langendellschlag; 
jahrzehntelang hieß es "Bosenwändchen", in aktuellen Karten hat's nun ein Doppel-S. Auf der 1819er Militärkarte ist eine "Bosse-Mühle" eingezeichnet.


Blick das Bossenwändchen hinab zum dortigen Hohlwegbündel; der vordere Graben ist ziemlich mächtig, und wurde - so berichtete mir vor Ort ein rüstiger Senior - noch vor rund 55 Jahren zumindest als Fußweg genutzt (inzwischen weitgehend zugewachsen). Hier mehr dazu.


am Steinkopf in Dotzheim (beliebter Aussichtspunkt zwischen Felsenstraße und Triftstraße)
Weisser Berg

(Hohl-)Weg zwischen Schützenhausweg und Eiserne Hand

Noch so'n oller Wiesbadener Hohlweg - hohl zumindest im oberen Abschnitt. Das Ding liegt im Pfaffenborn/Mausheck-Kessel südlich der Eisernen Hand, ist etwa 700 Meter lang und, abhängig von der gegebenen Detailtreue, durchaus auf einigen Stadtplänen der letzten sieben Jahrzehnte zu finden.


Bevor das obere Ende vom Schützenhausweg seinen Linksknick zur
Aartalbahn macht,
geht ein nunmehr verwilderter Weg rechts ab ...


... und verläuft recht gerade grob nach Norden, zunächst durch's Flurstück "In der Mausheck".


  ähnlich


Hier ist wohl die Grenze zwischen den Flurstücken "In der Mausheck" und Oberer Pfaffenborn, 
rechts geht's im Post weiter...


... zunächst vorbei an dieser Markierung - wahrscheinlich ein Jagenstein (Forstgrenzstein). Eine Karte von 1977 weist Teile des umliegenden Areals als "W.-Dotzheim" aus. Und mir schien auch, daß am Klingengrund (- zu Dotzheim) Jagensteine sehr ähnlicher Machart stehen - Forstgrenzsteine Dotzheimer style.


Im weiteren Verlauf nach Norden, durch den Oberen Pfaffenborn, bekommt der Weg 
mit zunehmender Hangneigung allmählich eine vertiefte Form.


 Hier liegt die Tiefe des Hohlwegs bei rund 2-3 Metern.




Der in seinem oberen Bereich recht mächtige Hohlweg führt zu einem Tunnel,
der den mehrere Meter hohen Bahndamm der Aartalbahn unterquert.


 Tunneleingang


Ich schätze die Länge des Tunnels auf etwa 35 Meter, ich kann 
aufrecht darin gehen, und sowohl Boden als auch Decke sind 
vergleichsweise sauber - also kaum Müll, keine Spinnweben. 
Ich fand's dort trotzdem etwas unheimlich.


Zu den Enden hin sieht das Gemäuer nochmal etwas anders aus.
Der Boden ist sehr uneben - also immer schön langsam.



Der Tunnel mündet in einen kleinen Talkessel zwischen Kaiser-Wilhelm-Weg und Aartalbahn, 
direkt unterhalb vom Gebirgspass Eiserne Hand. Von hier gelangt man leicht zu den Gleisen.

Auf der Suche nach der Alten Rheingauer Straße im Ochsenstück

Dort ist der frühere Verlauf der Alten Rheingauer Straße südlich der sechsstrahligen Wegkreuzung an der Eisernen Hand (bzw. westlich vom Schläferskopf) beschrieben. Der Abschnitt der Rheingauer Straße nördlich vom Herzogsweg bzw. östlich der Aarstraße ist gemeinhin bekannt. Das verbindende Stück dazwischen, im Ochsenstück gelegen, ist allerdings etwas obskur. Ich habe mehrere Landkarten von 1819 bis heute verglichen - nur ein Kartenwerk von 1860 zeigt eine geradlinige Verbindungen der beiden Teilstücke, ähnlich wie in der untenstehenden Karte rosa angedeutet. 1860 gab es wohlgemerkt weder die Aartalbahn noch den Bahnhof Eiserne Hand - es ist gut möglich, dass mit dem Bau des Bahnhofsgebäudes der Rechtsknick dorthin einherging (in der Karte neben dem grünen Wort "stück").

Nachbemerkung Dezember 2021: Die folgenden Fotos sind bei einer kurzen Tour an einem Sonntag Mitte März 2020 entstanden - einen Tag vor dem ersten Corona-Lockdown. Alte Rheingauer Straße hin oder her... hier war ich mit einem mulmigen Gefühl unterwegs ob der Ungewißheit, was da wohl an substantiellen Veränderungen kommen möge.

Nachbemerkung Januar 2023: Das Ochsenstück ist inzwischen weitgehend Kahlfläche, es ist wahrscheinlich, dass keine der nachfolgend abgebildeten Fichten noch steht! Damit einhergehend sind die unten skizzierten Wegverläufe im Gelände sicher weiter verunklart. 


Vor Ort im Ochsenstück habe ich diverse alte Wege gefunden, auch einen, den man als "Hauptweg" ansehen kann - das mag zumindest teilweise ein Teilstück der Alten Rheingauer Straße gewesen sein, aber eine geradlinige Wegführung (in dieser Karte rosarot, und ähnlich auch in der erwähnten 1860er Karte) ist heutzutage nicht mehr nachvollziehbar.


Obwohl im amtlichen Stadtplan Wiesbadens eingezeichnet, ist der Wegverlauf in's Ochsenstück direkt an der sechsstrahligen Kreuzung Eiserne Hand zunächst etwas unklar.


Hier ist ein klarer Wegverlauf zu erkennen - vielleicht handelt es sich 
hierbei um ein einstiges Teilstück der Alten Rheingauer Straße.  


ähnliche Stelle, entgegengesetzte Blickrichtung


weiterhin der Hauptweg durch's Ochsenstück - verläuft etwa parallel zur Aarstraße


Auf Höhe des Bahnhofs Eiserne Hand; dieser Abschnitt führt auf den Herzogsweg zu, und findet sich mit exakt dieser Ausrichtung in keiner Karte - möglicherweise ein einfacher Forstweg aus neuerer Zeit.


Blick zur Aarstraße - rechts im Bild ist klein ein Schild des Gasthauses an der Eisernen Hand zu erkennen. Eigentlich müsste sich hier auch der oben erwähnte "Rechtsknick" befinden (mit jähem Ende an der Leitplanke).


Parallel zum "Hauptweg" verlaufen einige Nebenwege, die sanft wellenartig in den Boden vertieft sind.


dito


zurück auf den "Hauptweg" durch's Ochsenstück