Hohlweg vom Bossenhain zum Kloster Eberbach

Im Zuge meines aufkeimenden Interesses an Hohlwegen im Taunus habe ich auf einer Karte eine entsprechende Einzeichnung vom Bossenhain zum Kaiserköpfchen gefunden. Anfang April 2020 habe ich mir den rund fünf Kilometer langen Weg ausgiebig angeschaut, das Bündel führte sogar weiter als erwartet über's Kaiserköpfchen hinweg bis zur unteren Kisselmühle. Ich bin in der Mittagszeit der Sonne entgegengewandert, also: Bilder mit fast weissem Himmel sind in Laufrichtung mit Gegenlicht fotografiert, Bilder mit blauem Himmel meiner Laufrichtung entgegengesetzt mit Blick zurück nach Norden. 
Am Bossenhain stand ein Gebückbollwerk, und es gab von dort wohl regen Verkehr zum Kloster Eberbach (siehe Christian Grubers "Rheingau, Taunus und Gebück") - nachfolgend einige noch heute deutlich erkennbare Spuren davon:


Die Hinterlandswaldstraße a.k.a. Gebück-Wanderweg a.k.a. Taunushöhenweg trifft auf eine Kreuzung, in deren Nähe sich wohl einst das Bollwerk Bossenhain befunden hat. Die Straße links führt zur Mapper Schanze bzw. zum Hofgut Mappen, rechts geht's nach Obergladbach. Die besagte Hohle führt unten links aus dem Bild nach Süden.


Hohlwegbündel nahe Bossenhain


ähnlich


Im Flurstück Aftershöhle (Aftershohle?) ist die Neigung des Hangs recht gering, entsprechend schwach ausgeprägt sind die Gräben des Hohlweges - ich habe hier tatsächlich das Hohlwegbündel "verloren". Etwas oberhalb vom Rheinhöhenweg ist's wieder deutlich zu erkennen.


Im Bild quer der Rheinhöhenweg, und nach hinten verschwindend die Wanderroute "roter Balken". Hier ist nichts vom Hohlweg zu erkennen, er setzt aber hinten im Bild am "roten Balken" an, weiter nach Süden.


Im Waldstück unterhalb vom Rheinhöhenweg ist das Bündel stark ausgeprägt - wenn ich mich recht erinnere teils rund drei Meter tief.


Etwas weiter unten, südwestlich vom Erbacher Kopf, verläuft der Hohlweg durch eine Kahlfläche. Hier haben die Gräben sogar eine Tiefe von etwa vier Metern.


Kommt im Foto nicht so rüber: Das hier ist eine ziemlich beeindruckende Ecke!




im Flurstück Betzenloch, südlich vom Erbacher Kopf (im Hintergrund zu sehen)


zwischen Kisselrech und Siebenweg


dito, rechts geht's in's Kisselbachtal


Hohlweg am Kaiserköpfchen


ähnlich


In der Nähe der unteren Kisselmühle mündet das Hohlwegbündel in einen Forstweg.


Im Westhang vom Kaiserköpfchen, zur unteren Kisselmühle hin geneigt, gibt es einige kleinere Hohlwege, die wahrscheinlich einst mit dem oben gezeigten zusammenhingen.


Zwischen Kisselmühle und Kloster Eberbach konnte ich lediglich den kleinen Graben an der Wanderroute "schwarzer Punkt" als mögliche Hohlwegreste deuten.