Theißtal studies - Einführung

Das Theißtal liegt westlich von Niedernhausen und wird von den Gebirgszügen Rassel/Bechtewald/Hahnberg (im Süden) und Hoher Wald/Hohe Kanzel/Zieglerkopf (im Norden) begrenzt. Das rund fünf Kilometer lange Tal gehört überwiegend zu Niedernhausen, nur einige Flurstücke im westlichen Bereich liegen in Wiesbadener Gemarkung. Fast der gesamte Graben des Theißbachs und angrenzende Teile sind als Naturschutzgebiet Theißtal von Niedernhausen deklariert. Die entsprechende Beschilderung ist völlig ungenügend, es empfiehlt sich vor Erkundungen dort also ein genauer Blick auf eine ordentliche Landkarte.

Mir fehlt bislang die Muße, für historische Recherchen in die Stadtarchive zu gehen, aber beim Theißtal wäre das sicher eine lohnende Sache, denn i
n der Vergangenheit war hier einiges los! Der Lidar-Scan des Tals (auf windrosen.hessen.de) zeigt zahlreiche alte Meilerplatten und Pingen, es gab die Lumpenmühle, sowie ausgiebige Wasserwirtschaft (letzteres auch heute noch). 
Beim Stöbern in alten Karten fällt die Wandlung des Namens auf: Auf einer Militärkarte von 1819 (lagis-hessen.de) lese ich "Duls" (?), in aktuellen Flurstücknamen gibt es die neueren Varianten "Deuß" und "Theis".

Mir ist das Theißtal erstmals begegnet im ironisch volkstümelnden Namen einer Jazzband von Wiesbadener Kollegen, den "Theißtalbuben" (MySpace-Seite ca. 2008). Um so erstaunter war ich, als ich wenig später das Theißtal tatsächlich auf der Landkarte entdeckt habe. Seit 2015/16 war ich sicher rund zwanzigmal dort unterwegs - aber, da das Gebiet so ausgedehnt ist, immer nur mal hier, mal dort. Ende Juni/Anfang Juli 2021 habe ich vier kürzere Wanderungen unternommen, bei denen ich recht systematisch die einzelnen Bereiche abgeklappert habe - so konnte ich mir innerhalb einer Woche ein umfangreiches Bild des Theißtals machen. Die dabei entstandenen Fotos sind auf acht Artikel verteilt, im Wesentlichen talabwärts, von West nach Ost:

I - zunächst einige Hauptwege
II - oberes Theißtal
III - Heuweg und Goßweg
IV - im östlichen Cäsarshaag
V - Schönwässerchen
VI - Theißtalsee
VII - rundherum um den Jacobipark
VIII - unteres Theißtal mit Hahnberger Hang
Die gesamte Serie ist hier zu sehen.

Es liegt in der Logik der Sache, dass die Fotos eher kultivierte Stellen des Theißtals zeigen, da die vielen als Naturschutzgebiet deklarierten Bereiche abseits der Wege nicht betreten werden dürfen. Die somit vom "Waldtourismus" ausgenommenen Areale sind teils ziemlich verwildert und wüst, und das mit diesen über 100 Fotos vermittelte Bild des Theißtals immer noch sehr lückenhaft.